Der Moerser Che Guevara

Als erste Reaktion auf den Verlust seines Ratssitzes hatte der Moerser SPD-Mann Hajo Schneider in der Nacht von Sonntag auf Montag sein Facebook-Profil-Foto gegen das von Che Guevara umgetauscht.

Was wollte er uns damit sagen? Dass er jetzt im Untergrund weitermachen will, nachdem die Demokratie für ihn nicht funktioniert hat?

Nun, die Genossen waren von seinem neuen Profilfoto begeistert. Daumen hoch! Ein Kommentarfoto mit Fidel Castro durfte natürlich nicht fehlen: „Wir werden hier kämpfen, solange es nötig ist“.

Wissen die Sozis nicht wer Che Guevara war? Wissen sie nicht, dass er für zahlreiche Todesurteile und für die Errichtung von Straf- und Arbeitslagern mitverantwortlich war, in denen „Gegner der Revolution“ – zu denen auch Homosexuelle zählten – interniert wurden? [1]

Nun, irgendwer in der SPD hat es dem Hajo dann doch wohl gesagt, dass es so nicht geht. Inzwischen hat er wieder Che Guevara gegen ein eigenes Foto ausgetauscht.

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[1] Siehe: Felipa de las Mercedes Suárez Ramos: Tribunales revolucionarios: Monumento a la justicia. In: Trabajadores. 19. Januar 2014; Jon Lee Anderson: Che Guevara: A Revolutionary Life. New York: Grove Press. ISBN 0-8021-1600-0, S. 372–425; Monika Krause-Fuchs: Cuba – Meine Hölle, mein Paradies. ISBN 978-3-86634-623-9, S. 324–329; Peter Schneider: Rächer wollen sie sein. In: Die Zeit. 10. März 2007.