Schulweg

Liebe Eltern und Interessierte,

beim Durchlesen der aktuellen Lokalzeitungen konnten Sie gestern und heute möglicherweise auf Informationen stoßen, die Verunsicherung hervorrufen, insbesondere wenn Sie Kinder haben. Ich möchte Ihnen einige Hinweise an die Hand geben, wie Sie Kinder auf einen sicheren Gang zur Schule vorbereiten können. Anlass dazu ist ein Vorfall, der kürzlich auf dem Schulweg eines Kindes einer Gesamtschule in Wesel stattgefunden hat.

Eine Informationsmail vom Donnerstag, den 14. März 2024 an die Eltern der Schüler der Gesamtschule liegt uns vor.

Der Mail entnehmen wir: Ein Mädchen wurde von einem Fremden angesprochen, der vorgab, dass die Mutter des Kindes „notfallmäßig erkrankt“ sei. Dank der Achtsamkeit des Mädchens kam es glücklicherweise zu keinen weiteren Aktionen. Dennoch möchten wir diesen Vorfall zum Anlass nehmen, um Sie für die Sicherheit unserer Kinder zu sensibilisieren und Ihnen einige wichtige Tipps mitzuteilen.

Auszug aus der E-Mail:
Demnach wurde eine Schülerin auf dem Heimweg von einer unbekannten männlichen Person angesprochen.
Diese wollte das Mädchen, unter dem Vorwand er sei von der Mutter geschickt worden, mitnehmen.
Diese sei „notfallmäßig erkrankt“.
Das Kind hat dies nicht geglaubt und ist nicht mitgegangen.

Die Kolleginnen und Kollegen unserer Schule werden die Kinder im Unterricht darüber informieren, dass es zu einem solchen Vorfall in unmittelbarer Nähe zu unserer Schule gekommen ist. Sie werden mit den Kindern besprechen, wie sie reagieren sollten, wenn sie angesprochen werden und an wen sie sich in solchen Situationen wenden können.

Zu den Vorsichtsmaßnahmen gehören z. B.:
– Die Schüler/innen sollten Abstand zu unbekannten Personen halten.
– Sie sollten keine Geschenke von Fremden annehmen.
– Sie sollten möglichst nicht alleine nach Hause gehen.
– Sie sollten Hilfe holen, ggfs. auch Passanten oder ältere Schülerinnen und Schüler ansprechen.

Liebe Eltern, bitte besprechen Sie dieses Thema auch zuhause mit Ihren Kindern. Treffen Sie Absprachen, damit Ihre Kinder wissen, an wen sie sich in schwierigen Situationen wenden können und wie sie reagieren sollen, wenn sie angesprochen werden.

Als Mutter schulpflichtiger Kinder möchte ich diese guten Maßnahmen erweitern

Eine wichtige Maßnahme um unsere Kinder zu schützen, ist unsere Kinder für potenzielle Gefahren sensibilisieren und ihnen die notwendigen Werkzeuge geben, um sicher zu bleiben.

Hier sind einige ausführlichere Tipps, wie Sie Ihre Kinder auf den Schulweg und in der Öffentlichkeit besser schützen können:

  • Klärung über Notfallsituationen: Sprechen Sie mit Ihren Kindern darüber, wer im Notfall Hilfe leisten kann. Es ist wichtig, dass sie sich im Zweifelsfall immer an vertrauenswürdige Erwachsene oder an Institutionen wie die Polizei wenden können.
  • Geheimes Wort oder Signal vereinbaren: Ein geheimes Wort oder Signal kann schon von Kindern ab dem Kindergartenalter erlernt und angewendet werden. Dieses dient dazu, dass nur vertraute Personen, die das Kind abholen sollen, es kennen. Wenn jemand kommt, um das Kind abzuholen, sollte diese Person das geheime Wort oder Signal kennen. Wenn nicht, sollte das Kind erkennen, dass es sich in einer gefährlichen Situation befindet.
  • Schutzorte erklären: Neben sicheren Orten auf dem Schulweg sollten Sie Ihrem Kind auch zeigen, wo es sich in der Nachbarschaft im Notfall Schutz suchen kann. Belebte Geschäfte, Schulen oder Polizeiwachen sind gute Anlaufstellen, um Hilfe zu erhalten.
  • Achten auf Kleinigkeiten: Sensibilisieren Sie Ihr Kind dafür, auf kleine Details in seiner Umgebung zu achten, die möglicherweise ungewöhnlich oder verdächtig erscheinen könnten. Lehren Sie Ihr Kind, auf sein Bauchgefühl zu hören und sich von potenziellen Gefahren fernzuhalten. Ermutigen Sie sie auch, ein Auge auf jüngere Kinder zu haben und zu erkennen, wenn diese sich in einer potenziellen Gefahrensituation befinden.
  • Nicht alleine gehen: Kinder sollten möglichst nicht alleine gehen, sondern am besten in Gruppen oder zumindest mit einem anderen Kind. In der Gruppe fühlen sie sich sicherer und können sich gegenseitig unterstützen.
  • Notrufnummern bekannt machen: Es ist wichtig, dass Ihr Kind die Notrufnummern 110 und 112 kennt und versteht, wann sie angewendet werden sollten. Erklären Sie, dass diese Nummern ausschließlich für echte Notfälle gedacht sind und nicht für allgemeine Anfragen verwendet werden sollten.
  • Vertrauenswürdige Erwachsene: Ermutigen Sie Ihre Kinder, sich an vertrauenswürdige Erwachsene zu wenden, wenn sie sich in einer unangenehmen oder gefährlichen Situation befinden. Dies können Lehrer, Eltern von Freunden oder andere Personen sein, denen das Kind vertraut.
  • Safe-House-Programm: Informieren Sie Ihre Kinder über das Konzept des Safe-House-Programms, bei dem Kinder erkennen können, dass bestimmte Häuser oder Geschäfte als sichere Orte dienen, an denen sie im Notfall Hilfe suchen können. Das Safe-House-Programm ist ein Konzept, das in vielen Gemeinden und Städten weltweit angewendet wird, um sichere Orte für Menschen in Not zu schaffen. Diese Orte können beispielsweise Geschäfte, öffentliche Einrichtungen oder private Residenzen sein, die sich freiwillig dazu bereit erklären, Hilfe und Schutz anzubieten. Im Zusammenhang mit Kindern kann das Safe-House-Programm dazu dienen, ihnen zu zeigen, wo sie sich im Falle eines Problems oder einer Gefahrensituation hinwenden können. Kinder lernen, dass bestimmte Häuser oder Geschäfte in ihrer Umgebung als sichere Orte dienen, an denen sie im Notfall Zuflucht suchen können. Dies kann besonders nützlich sein, wenn ein Kind sich verloren hat, sich bedroht fühlt oder in einer anderen unangenehmen Situation ist. Die Informationen über das Safe-House-Programm sind normalerweise in der örtlichen Gemeindeverwaltung, bei der Polizei oder anderen öffentlichen Einrichtungen verfügbar. Gemeinden, die am Safe-House-Programm teilnehmen, können auch spezielle Aufkleber oder Schilder an den Gebäuden anbringen, um deutlich zu machen, dass es sich um sichere Orte handelt. Eltern können ihren Kindern beibringen, wie sie diese Orte erkennen und nutzen können, um im Notfall Hilfe zu erhalten. Das Safe-House-Programm trägt dazu bei, das Sicherheitsgefühl von Kindern zu stärken und ihnen eine zusätzliche Möglichkeit zu geben, in potenziell riskanten Situationen Unterstützung zu finden.
  • Vermeidung von einsamen Orten: Lehren Sie Ihre Kinder, einsame oder abgelegene Orte zu meiden, insbesondere nach Einbruch der Dunkelheit. Erklären Sie, dass es sicherer ist, sich in belebten und gut beleuchteten Bereichen aufzuhalten.
  • Grenzen setzen: Helfen Sie Ihren Kindern dabei, ihre persönlichen Grenzen zu erkennen und zu respektieren. Sie sollten wissen, dass es in Ordnung ist, „Nein“ zu sagen, wenn sie sich unwohl oder bedroht fühlen, und dass sie das Recht haben, ihre Grenzen zu schützen.
  • Selbstverteidigung: Erwägen Sie, Ihr Kind in Selbstverteidigungskursen oder -techniken zu unterrichten, um ihnen das Selbstbewusstsein und die Fähigkeiten zu geben, sich im Falle eines Angriffs zu verteidigen oder zu entkommen.
  • Vertrauensvolle Kommunikation: Bauen Sie eine offene und vertrauensvolle Kommunikation mit Ihren Kindern auf, damit sie sich bei Ihnen melden können, wenn ihnen etwas Merkwürdiges oder Beunruhigendes passiert.
  • Sensibilisierungsberatung durch die Polizei: Die Polizei bietet Sensibilisierungsberatungen an, bei denen Eltern und Kinder präventiv über Cybergrooming, Mobbing und andere Gefahren im Internet informiert werden. Nehmen Sie an solchen Veranstaltungen teil, um Ihre Familie besser zu schützen, oder regen Sie eine solche Beratung bei Ihrer nächsten Klassenpflegschaftssitzung an, um die gesamte Klasse zu erreichen.
    Für weitere Informationen und Unterstützung können Sie sich an die örtliche Polizeibehörde wenden:

Kreispolizeibehörde Wesel
Reeser Landstraße 21
46483 Wesel
Telefon: 0281 107-0
E-Mail: poststelle.wesel@polizei.nrw.de
Internet: wesel.polizei.nrw

Bitte denken Sie daran, dass die Notrufnummern für echte Notfälle reserviert sind und nicht für allgemeine Anfragen verwendet werden sollten.

  • Kinder nicht verunsichern, sondern stärken: Es ist auch wichtig, ruhig zu bleiben und bei solchen Meldungen nicht in Verunsicherung zu geraten oder die Kinder zu verängstigen. Falls Meldungen über Angriffe auf dem Schulweg verbreitet werden, ist es ratsam, bei der Polizei oder der Schulleitung persönlich nachzufragen, ob der benannte Vorfall wirklich stattgefunden hat. Nicht jede Meldung, die im Internet verbreitet wird, ist wahr und wir alle kennen die Geschichte vom weißen Lieferwagen.

Es liegt in unserer Verantwortung als Eltern, unsere Kinder zu schützen und sie über potenzielle Gefahren aufzuklären. Durch offene Kommunikation und präventive Maßnahmen können wir dazu beitragen, dass unsere Kinder sicher und geschützt bleiben.

Unbekannte Gefahrenlage an zwei Schulen in Moers

Zwei Schulen und ein Kulturzentrum in Moers bleiben am 15. März geschlossen, da die Stadt von einer unklaren Gefahrenlage spricht. Die Anne-Frank-Gesamtschule Rheinkamp, das Gymnasium Rheinkamp und das Kulturzentrum Rheinkamp sind betroffen. Die Schließung basiert auf einer möglichen Bedrohung für die Gesamtschule, deren Ursache noch nicht geklärt ist. Die Schülerinnen und Schüler werden an diesem Tag am Distanzunterricht teilnehmen. Aufgrund der räumlichen Nähe bleiben auch das Gymnasium und das Kulturzentrum geschlossen. Die Schließung betrifft nur den Freitag, und weitere Informationen können aufgrund polizeilicher Ermittlungen nicht gegeben werden. Kritik an der spärlichen Kommunikation über die mutmaßliche Gefahrenlage äußern einige Betroffene. Der 1. Vorsitzende des FC Moers-Meerfeld 1980, Oliver Knothe, erfuhr von der Warnung aus der Presse, obwohl das Vereinsgelände an die geschlossene Gesamtschule angrenzt. Die Polizei in Moers wusste angeblich nichts von der Situation. Die Stadt informierte schließlich, dass nur die Schulen betroffen seien und der Sportverein selbst über die Durchführung von Kursen entscheiden könne. Trotz dieser Kritik behält der Verein einige Kurse am Vormittag bei, plant jedoch, den Kursbetrieb am Nachmittag fortzusetzen.

Um welche Art von Gefahrenlage es sich handelt, ist bisher nicht offiziell bekannt.

Die Polizei konnte am Freitag vor Ort keine konkrete Bedrohung feststellen und hat Entwarnung gegeben. Auf Anfrage erklärte ein Sprecher der Kreispolizeibehörde Wesel, dass sowohl die Gesamtschule als auch das Berufskolleg für Technik zuvor Drohmails erhielten.

Die Mails seien „eher allgemein“ gehalten gewesen und hätten keinen konkreten Bezug zu Moers aufgewiesen. „Auf den konkreten Inhalt wollen wir nicht näher eingehen“, so der Sprecher. Das Gymnasium und das Kulturzentrum blieben laut städtischer Mitteilung aufgrund der „räumlichen Nähe“ zur Gesamtschule ebenfalls zu. Die Schließung bezog sich nur auf den Freitag. Der Polizeisprecher betont: „Dass die Schulen schließen, war keine Aufforderung von uns.“ Die Stadt teilte am Freitagnachmittag mit, dass der Präsenzunterricht an beiden weiterführenden Schulen am Montag wieder stattfinden wird.

 

Quelle: https://www.nrz.de/staedte/moers-und-umland/article241889118/Moegliche-Bedrohung-Zwei-Schulen-in-Moers-bleiben-Freitag-zu.html

Aktualisierung:

  • Am Freitag, dem 15. März, waren zwei Schulen, ein Berufskolleg und ein Kulturzentrum in Moers geschlossen.
  • Die Schließung erfolgte aufgrund von Drohmails, die von zwei Bildungseinrichtungen erhalten wurden, jedoch konnte die Polizei vor Ort keine konkrete Bedrohung feststellen.
  • Die Kommunikation über die mögliche Gefahrenlage wurde kritisiert, da einige Betroffene, wie der Vorsitzende eines Sportvereins, erst über die Medien von der Situation erfuhren.
  • Die spärliche Kommunikation führte zu Verunsicherung bei einigen Bürgern, die sich in sozialen Medien äußerten und die Offenlegung des genauen Grundes forderten, um Spekulationen zu vermeiden und Ängste zu mindern.